18.08.2021

KW 33 / 2021: Lose your mind.

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You got to tear down the old
before you can build the new.
You gotta lose your mind before you can find it.
Let go. Give up, man.
Throw out all those old plans and stick your face
in the here and now.
Whether this works out, or it doesn't,
I'm a free man.
* * *


Northern Exposure: 6x08 "Up River" 1990-1995
dt. Ausgerechnet Alaska: 6x08 "Der Rausschmiss"
John Corbett (Chris Stevens)
Wir lernen das Leben und die Menschen im fiktiven Cicely, Alaska, kennen, als es den jungen New Yorker Doktor Joel Fleischmann in den hohen Norden verschlägt. Einer der Bewohner ist Radiomoderator Chris, ehemaliger Autodieb und Gefängnisinsasse, der sich mit Literatur und Philosophie beschäftigt und seinen Nachbarn mit gutem Rat und Weisheiten zur Seite steht.


Noch so eine Serie, die ich unwiderruflich mit meinem Kanada-Halbjahr verbinde! Das "einerseits" ist wohl naheliegend, andererseits habe ich sie auch tatsächlich kurz nach meiner Rückkehr gesehen.

An der Serie finde ich unter anderem anziehend, was mich auch nach Kanada gezogen hat: Viel Gegend, wenig Menschen. Natürlich handelt die Serie trotzdem von Menschen, sonst wäre das gar öd, aber man bekommt schon ein Gefühl dafür, dass Cicely eine kleine bewohnte Insel weit weg vom Zentrum der Zivilisation ist.

Mir sind ja überall zuviele Menschen, und es werden immer mehr, und alles wird immer lauter, das merkt man sogar innerhalb eines halben Lebens schon. Allein was heute auf Straßen los ist, lässt sich mit vor 40 Jahren nicht vergleichen. Vom Flugverkehr brauchen wir gar nicht erst anfangen. Immer mehr, mehr, mehr und nie genug. Mir scheint, das ist das auffälligste Merkmal der Spezies Mensch.

Dazu passt auch ein aktueller Kalenderspruch aus meinen "Literaturkalender Magische Wälder" von Peter Rosegger:

Nur der Einsame findet den Wald;
wo ihn mehrere suchen, da flieht er und
nur die Bäume bleiben zurück.



Das kann man bestimmt auf Berge auch anwenden... Huch, dieser Bericht hat eine Wendung genommen, die ich nicht erwartet hatte.

Zur Serie möchte ich sagen: Die ersten paar Staffeln kann ich uneingeschränkt empfehlen, man lernt die Bewohner des Städtchens kennen, wovon viele Unikate sind, die es aus unterschiedlichen Gründen in den hohen Norden verschlagen hat.

Hauptfigur Dr. Joel Fleischmann nervt ein wenig, Pilotin Maggie O'Connel lässt sich von niemandem etwas gefallen, und Chris, der Ex-Häftling und Radiomoderator, versorgt die Gemeinschaft täglich mit News, Musik und Weisheiten. Dann gibt es da noch den reichen Maurice Minniefield, Ruth-Anne vom Greißler, Shelly und Holling (Barbesitzer), Youngster Ed Chigliak und die schweigsame Marilyn Whirlwind.

Und als Gaststar immer wieder den durchgeknallten Adam, genial gespielt von Adam Arkin.

Die Serie ist sehr lustig, besonders zu empfehlen ist die Folge 4x10 "Crime And Punishment" ("Späte Rache"), die allerdings von Vorwissen profitiert. Zum Ende hin werden die Folgen zum Teil seltsam, und Chris immer neurotischer. Aber immer noch ansehbar.

Fast hätte es übrigens dieses Zitat in den Kalender geschafft:

If a violinist plays in the woods
and there's no one there to hear him,
does he really make a sound?

Northern Exposure: 6x13 "Horns"

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Das Kalender - Fotomotiv zeigt eine Veränderliche Krabbenspinne auf einer Margerite. Diese Spinne kann zur Tarnung ihre Farbe verändern!


 
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