22.11.2020

Bits & Pieces #67: Wie gewonnen, so zerronnen (Teil 2)

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Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber langsam geht mir das Jahr 2020 wirklich auf die Nerven.

Bisher haben mich weder Corona noch die daraus resultierenden Einschränkungen besonders gestört, und ich habe auch schnell gelernt, die damit verbundenen immer schräger werdenden Theorien und Widerstände zu ignorieren.

Schon der erste Lockdown ist relativ spurlos an mir vorübergegangen, und der zweite scheint noch weiter weg zu sein. Man merkt hier im Ort eigentlich kaum einen Unterschied. Außer Lebensmittelgeschäften, Bäckereien und Trafiken gibt's eh kaum mehr was: Also fast alles offen. Und fast genausoviel Verkehr, zumindest zu der Zeit, in der ich unterwegs bin.

In Bus und Supermarkt nach wie vor zahlreiche Leute mit Maske, die unter der Nase hängt.

ABER: In den letzten Wochen haben sich (unabhängig von Corona) Gerüchte und Hiobsbotschaften in einem Maße gehäuft, dass mir langsam die Lust vergeht. Bei mir schlägt sich ja alles gleich auf die Schlafqualität und -menge, ich bin also seit Wochen chronisch übernachtig.

Und wenn ich übernachtig bin, dann bin in ich nervös und fahrig und kann mich schlecht konzentrieren, und außerdem brennen mir die Augen wie Feuer, trotz Augentropfen. Unangenehm.


#1. Aus mit Auszeit, oder: Wie gewonnen, so zerronnen (Teil 2)

Aus meiner "Auszeit" (= frei von Ende Nov. bis nach Hl. 3 Könige) wird jetzt nichts, und zwar absurderweise, weil wir ab 01. Dezember voraussichtlich (Antrag ist noch nicht eingereicht) in Kurzarbeit gehen.

Dabei hatte ich mich wirklich schon sehr darauf gefreut: Ich hatte gehofft, wieder eine morgendliche Laufroutine etablieren zu können, das Naschen auf ein erträgliches Maß zu reduzieren und außerdem ungeniert Bücher lesen und endlich mal wieder die Herr der Ringe - Trilogie schauen zu können. Und vieles mehr: Ausschlafen! Nicht mehr so viel Gehirn-Bandbreite mit Firmenproblemen beanspruchen! Mehr an die frische Luft gehen! Von der Jahreszeit was mitbekommen! Fotografieren!

Jetzt ist der Plan, dass wir im Dezember und Jänner ziemlich viel arbeiten (abgesehen von Weihnachtsferien) und dafür dann im Feber und März Arbeitswochen mit Freizeitwochen abwechseln. Also eher Stop-and-Go als durchgehende Freizeit. Was mir überhaupt nicht schmeckt. Außerdem: Wer weiß schon, was im Feber und März ist...

Und noch dazu haben wir die Ankündigung (wie zu erwarten war) mit einer gehörigen Portion handgeschnitzter Regeln serviert bekommen, was uns die Suppe zusätzlich zum Verdienstentgang (in meinem Fall etwa 4 x € 200,-) noch gehörig versalzt.

Beispielsweise werden wir den 07. Dezember (Fenstertag) vermutlich arbeiten, denn die Chefin besteht darauf, dass wir da nicht kurzarbeitsfrei haben können, sondern uns für den Tag Urlaub nehmen müssen, wenn wir daheim bleiben wollen. WTF??? Dasselbe gilt für 10 Tage Weihnachtsurlaub, die uns aufgenötigt werden. Also entweder siegt doch noch die Vernunft (oder eine Palastrevolte), oder wir stehen am Ende der Kurzarbeit alle ohne Resturlaub da.

[Update 23.11.: Es sieht so aus, als ob sich doch der Hausverstand durchgesetzt hat: Der 7. Dezember ist jetzt "kurzarbeitsfrei", und den Rest der Zeit können wir uns abteilungsmäßig so einteilen, wie es sinnvoll ist... Vorbehaltlich Änderungen (oder Uminterpretierung/Uminterpretation?) natürlich.]

Und mit einem firmeninternen Bügerkrieg, denn zusätzlich zu den eh schon zerrütteten Verhältnissen* werden wir dank der kollektiv verordneten Kurzarbeit alle über einen Kamm geschert und finanziell gleich benachteiligt, obwohl die Abteilungen unterschiedliches Arbeitsaufkommen haben werden (manche viel arbeitsfreie Zeit, manche kaum). Na das wird lustig.

Die € 500,- Coronaprämie erscheint jetzt fast wie ein schlechter Scherz.

* Dank interner Intrigen wurde ein Kollege fast rausgeschmissen, auf den ich ungern verzichtet hätte (beruflich und persönlich), aber anscheinend hat sich im letzten Moment doch noch sowas wie Vernunft durchgesetzt. Und da Kurzarbeit auch eine Behaltepflicht mit sich bringt, sind wir diesbezüglich zumindest für fünf Monate sicher... (Hoffentlich.)


#2. Das hältst du nur mit einer gehörigen Portion Satire aus...

The Onion: Freude über Trumps Wahlniederlage prompt durch Nachricht über Bidens Sieg getrübt!

Die Tagespresse: Friseure starten Triage

Die Tagespresse: Vor Veröffentlichung von Gabalier Weihnachtsalbum: UNO bricht 2020 ab

Tagespresse - Horrorskop: Was 2020 noch für mich bereithält:


"Claudia muss im Jahr 2020 noch mit Ihrer Lockdown-Bezugsperson in der Corona-Isolation am Küniglberg das Budget von Gernot Blümel korrekturrechnen."


#3. Bücher!

Ich hatte den Kopf so voll mit Firmenintrigen und anderen Problemen, dass ich kaum Gehirnkapazitäten übrig hatte für Bücher. Die ständige Müdigkeit hilft auch nicht unbedingt. Außerdem war ich mit meinem Kalender beschäftigt...

#Bookcount: 105 / 169 ▸  64 to go


#4. Dies und Das

Rudi Fussi

Der Rudi Fussi ist mit der Gesamtsituation unzufrieden, was er in diesem Video äußert: youtube

Leider ist in den ersten 10 Minuten der Ton sehr schlecht, und das Video stockt die ganze Zeit über, aber mitschauen muss man eh nicht unbedingt, zuhören reicht. Themenmäßig springt er ziemlich in der Gegend herum, aber insgesamt trifft er vieles, was mich auch stört.

Der Kalender 2021...

... wird nächste Woche fertig! Die Drucke sollten in den nächsten Tagen da sein (schon unterwegs!), dann fehlt nur noch das Stanzen, et voilà!



 
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