07.08.2016

Winterleiten, Teil 2 (04. - 05.08.2016)

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  Ich habe gestern noch stundenlang versucht herauszufinden, was das für Vögel sind, aber ich habe keine Antwort gefunden. Am meisten Ähnlichkeit haben sie noch mit dem "Waldwasserläufer", aber ich weiß nicht, ob es den hier überhaupt gibt...

Wie auch immer - weiter im Text:


Tag 3 - 04.08.2016

Am Donnerstag geht's also endlich "richtig" los - mit der Wanderung auf einen Gipfel. Ich lasse die Frage offen, ob ich zum Zirbitzkogel oder aufs Scharfe Eck gehe, die beiden sind in direkter Nachbarschaft.


Es geht also wieder über den schon sehr vertrauten Weg rauf zum großen See und dann weiter zum Ochsenboden und von da aus dann hoch auf ca. 2.300m über ein sehr steiles, felsiges Stück - das ist eine Kraxelei (hohe Stufen), aber glücklicherweise hat sich mein Knie wieder total beruhigt.

Und mit leichtem Gepäck (kleine Tasche mit Getränk, Kamera, Langarm-Shirt, Sonnencreme) kraxelt es sich doch um einiges besser.


Die Aussicht: Unbezahlbar.



Der Lindersee. Zu dem Zeitpunkt weiß ich es noch nicht,
aber da werde ich heute auch noch vorbeikommen...


Und noch einmal um die Kurve, und der Blick auf die Zirbitzkogelhütte wird frei:


Aber noch ist die Kraxelei nicht zu Ende...





Blick aufs Aichfeld:


Und da bin ich auch schon:
"Scharfes Eck" (2.364m) mit Wetterradarstation


Berge, soweit das Auge reicht!


Windräder, soweit das Auge reicht!


Bundesheer-Soldat in nachdenklicher Pose:


Alltag auf der Alm:


Und so ungefähr jetzt denk' ich mir, ich könnte doch eigentlich eine Runde machen, runter zur Sabathyhütte (1.620m) und von dort wieder hoch zur Winterleiten... Warum nicht?


Gesagt, getan: Also runter zum Lindersee!


Ziemlich steil und "geröllig", aber entgegen
kommen mir Familien mit ungefähr 4-jährigen Kindern.
Und Hunden!


Man wird mit dem Grüßen gar nicht fertig
(Hallo! Griaß Eich! Grüß Gott! Hallo!),
und trotzdem gelingen Bilder ohne Menschen im Blickfeld. :o)




Lindersee (2.051m):




Ich sitze kurz am See herum, creme mir die Beine ein (wir wollen doch keinen Sonnenbrand auf den Wadl'n!) und gehe schließlich weiter. Sitzen zwei ältere Leute auf einem Felsen, grinst mich die Frau an und fragt: "Na, heute mal eine andere Route?"

Äh, Verwirrung: "Wieso?"

"Na ich seh' Sie immer bei mir zuhause vorbei spazieren, in Grob'n eini..." Stellt sich heraus, die kennt mich wirklich vom Vorbeigehen, und ich hab' sie noch nie gesehen... Sachen gibt's!


Nach einem kurzen Tratsch gehe ich weiter und stelle fest:
Hier war ich schon mal!




Ein Meer aus "Fireweed" markiert den Wendepunkt:


... ab jetzt geht's wieder bergauf!




Der Weg führt zuerst durch eine Kuhweide,
und dann durch noch eine Kuhweide,...




... und schließlich auf einen sehr engen Waldpfad,
der teilweise an einem steilen Abgrund entlang geht.


Mir kommen Zweifel, ob ich diesen Weg mit dem schweren Rucksack auch gehen möchte... (Das war nämlich als Heimweg geplant gewesen!)

Und da ist sie schon, die Winterleitenhütte!

Den Rest des Tages - nach einem ordentlichen Mittagessen - verbringe ich auf "meinem" Felsen am großen See, dieses Mal ohne Kamera, aber mit mp3-Player.


Tag 4 - 05.08.2016

Der Freitag war ja die ganze Woche über schon als der Tag angekündigt gewesen, an dem der Wetterumschwung kommt: Nass und kalt. Die Nacht war schon ein Vorzeichen davon, es ging nämlich plötzlich ein starker Sturm los.


Der hatte sich zwar bis zum Morgen gelegt, aber bald schon zog Nebel auf:

Zeit zum huamgeh'...


Ich hatte ja ursprünglich die Idee gehabt, über Sabathyhütte und Waldheimhütte nach Obdach zur Bushaltestelle zu gehen, aber im Lauf der Tage so meine Zweifel bekommen:

Der Weg ist recht weit und beinhaltet noch einmal einen ordentlichen Anstieg (von 1.600m auf 1.900m), den ich eigentlich mit dem Rucksack vermeiden möchte. Dann der drohende Regen und die gruselige Strecke am Anfang, bei Wind und Nebel...?


Wenn bloß der direkte Weg nach Judenburg etwas verlockender wäre...


Ist er nicht, ich nehme ihn trotzdem.


Mit der Option, vielleicht unterwegs doch noch irgendwohin abzubiegen -
je nach Lust und Laune und Wetter.



Vollbremsung!
Ich habe noch nie Disteln mit so großen... Bällchen gesehen!



Faszinierend...


Das sind doch Disteln?




In Abwesenheit anderer Motive müssen wieder einmal
die Blümchen herhalten:




Lustige Gesellen:


Ungefähr beim "Weißen Kreuz" fange ich an, meine Wanderkarte hin- und herzudrehen. Es gäbe da schon die eine oder andere Möglichkeit, alternative Wege hinunter nach Judenburg. Ob die schöner oder besser begehbar sind, kann mir die Karte natürlich nicht verraten.


Ich entschließe mich, nicht den bekannten Abschneider zu nehmen, sondern vorerst auf der Straße zu bleiben und dafür einen alternativen Weg in der anderen Richtung zu probieren.


Dieser Weg allerdings materialisiert sich irgendwie in der Realität nicht...


... und ich überlege gerade, so ein bisschen stinkig zu werden.


An dieser Stelle endet der Reisebericht abrupt, denn grade in dem Moment hielt ein Auto, und ein bekanntes Gesicht grinste mich an - die Frau mit ihrem Enkel von Tag 1. Und die hat mich dann mitgenommen, nicht nur bis nach Judenburg, sondern praktisch bis vor die Haustür, weil sie wohnt hier ganz in der Nähe...

Also manchmal hab' ich schon unverschämtes Glück, oder?

Jetzt könnte ich noch einen draufsetzen und berichten, dass ich grade noch rechtzeitig zuhause war, bevor der Regenguß losbrach, aber das wäre gelogen, denn das Wetter hat noch bis zum späten Nachmittag gehalten. Trotzdem.


Und dann kam der Regen, und da habe ich die Tropfen am Fenster fotografiert und dabei ist mir etwas aufgefallen, was ich noch nie gesehen habe:

In den Regentropfen sieht man auf dem Kopf stehende, seitenverkehrte Bilder!


Wie genial ist das denn?



Und noch ein Abschlusskapitel kann ich hinzufügen (das ist fast schon wie beim "Herr der Ringe" - der wird und wird auch nicht aus ;o): Hab' ich doch heute auf meiner sonntäglichen Spaziergehrunde doch tatsächlich die Frau gesehen, die mich oben am Berg angesprochen hatte!

Die hat mir dann so einiges erzählt und am Ende hat sie mir eine Zucchini aus dem Garten geschenkt. :o) Irgendwie hab' ich ein Händchen für ältere Frauen - vielleicht sollte ich einfach Erbschleicherin werden, das wär' ja mal ein Geschäftsmodell!


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