06.08.2016

Winterleiten, Teil 1 (02. - 03.08.2016)

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  Nachdem ich ja im Juli schon irgendwie dauernd unterwegs war (allerdings nirgends, wo es besonders malerisch war), habe ich mir Anfang August einen Miniurlaub gegönnt - in der unmittelbaren Nachbarschaft, nämlich auf der Winterleitenhütte in den Seetaler Alpen.

Also fast am Fuße des Zirbitzkogel, den wir ja schon aus zahlreichen Fotos kennen: Klick


Tag 1 - 02.08.2016

Ich marschiere also am Dienstag in der Früh von der Bushaltestelle in Judenburg los - bepackt wie ein Esel.

Ich hatte mir nämlich abgesehen von der Literflasche Wasser als Reiseproviant noch eine große Dose voll Eisalat gemacht (schwer!), ich hatte Bekleidung für alle Jahreszeiten dabei - die Hütte liegt auf 1.800m, da kann es auch ganz schön kühl sein, und war es auch - und ich muss gestehen, dass ich im letzten Augenblick auch noch meinen Computer in den Rucksack gequetscht hatte.

Nicht etwa, weil ich ihn gebraucht hätte (Ladekabel und Internet blieben zuhause), sondern weil mich plötzlich die Wahnvorstellung beschlichen hat, dass vielleicht - weil ich in den letzten Wochen ja kaum da war - jemand auf die Idee kommen könnte, mich auszurauben.


Naja. Muss ich halt schleppen. Immer schön bergauf. Ächz.



Jetzt muss man sagen, dass die Strecke von Judenburg zur Hütte nicht besonders sympathisch ist. Zuerst geht's eine zeitlang der Straße entlang, dann gibt's zwei Abschneider durch den Wald, von denen vor allem der erste verwachsen und sehr feucht ist.


Und dann kommt man wieder auf die Straße raus...


... schon mit Blick auf den Zirbitzkogel!


Da oben befindet sich ja auch der Truppenübungsplatz, was bedeutet, dass viel Infrastruktur da ist - Gastronomie und Straßen vor allem, und daher auch: Viele Menschen! Man könnte nämlich, wenn man ein Auto hätte, tatsächlich bis zur Hütte hochfahren.

Hat meinereiner natürlich nicht, und so schleppe ich mich Schritt für Schritt den Berg hinauf. Also so überfordert mit dem Gewicht auf meinem Rücken war ich in meinem Leben noch nicht, und meine Kondition war auch schon mal besser.

Aus diesem Grund lege ich sogar untypischerweise einen Zwischenstop bei einem Gasthof unterwegs ein und esse eine Suppe - nur damit ich mal eine Weile ausrasten kann.

Sehr "familiär" da, nur eine ältere Frau mit ihrem kleinen Neffen war da, die quatscht mich natürlich an: Auch aus der Gegend.

Kurz darauf wieder den schweren Rucksack schultern und dann geht's doch überraschend schnell: Nach insgesamt etwa 4½ Stunden Gehzeit (unter erschwerten Bedingungen) bin ich endlich da!


Vertrauter Anblick, hier war ich ja schon öfter mal:
(Kleiner Winterleitensee & Kreiskogel)


Nach dem "Einchecken" ins Zimmer - und Abwerfen des Zusatzgewichts! - dreh' ich gleich mal eine Orientierungsrunde: Rauf zum Großen Winterleitensee!


Es ist gar nicht so einfach, hier ein ruhiges Plätzchen zu finden, es sind echt viele Leute da! Nicht nur Wanderer, sondern auch Fischer, Ausflügler, Leute die nur zum Essen da sind...


Aber dann findet sich doch der eine oder andere Felsen,
den ich nur mit einer Spinne (und ein paar Fliegen) teilen muss:




Und da ist auch schon der große See:






*hach*


Und wenn mich nicht alles täuscht, ist das ein Rotschwänzchen,
das lt. Artikel ursprünglich anscheinend nur im Gebirge zuhause war.
Faszinierend!



Nicht eindeutig bestimmter grüner Käfer:
(Fallkäfer? Minzeblattkäfer? Ganz was anderes?)
Nachtrag: Oreina alpestris?


Im kleinen See wohnt eine Entenfamilie,
die sich von den Gästen aushalten lässt:



An diese Aussicht könnte ich mich gewöhnen:


Und gut ist's, dass ich so viel zum Anziehen eingepackt habe - saukalt ist es an diesem ersten Abend! (Der leichte Sonnenbrand - ausgerechnet im Gesicht! - macht's auch nicht besser...)

Dummerweise schmerzt mein linkes Knie plötzlich (ich vermute, es ist der Meniskus), ein Phänomen, das ich seit Kanada immer wieder habe - nach Überanstrengung oder wenn ich zu lang blöd gesessen bin.

An diesem Abend trifft leider beides zu: Zuerst zu schwer geschleppt, dann stundenlang im Schneidersitz herumgesessen. Dämlich!


Tag 2 - 03.08.2016

Nach einer sehr angenehmen Nachtruhe wache ich mit noch immer leicht schmerzendem Knie auf - aber es ist definitiv besser. Also: Heute keine Hardcore-Wanderung, sondern nur ein bisserl Herumspazieren und Seele-baumeln-lassen.


Ich gehe also - noch vor dem Frühstück - hoch zum großen See und dann noch ein Stück weiter zum "Ochsenboden" - ein sehr malerisches Tal, das auf drei Seiten von hohen Bergen eingerahmt ist.


Die vierte Seite (nach Nordosten hin) eröffnet den Blick ins Aichfeld
und zu den Seckauer Tauern:

links Ameringkogel, rechts Seckauer Zinken


links Hochreichart, rechts Brandstätter Kogel


Ochsenboden:


Mit sehr vielen Felsen zum Sonnen!


Aber auch am See entspannt es sich ganz trefflich...



Heute Mittwoch ist auch nicht ganz so viel los wie gestern!



Ich konnte nicht herausfinden, was das für Vögel sind:



Ähm... tja.


Die haben doch dann tatsächlich am See ihre Zelte aufgebaut und anscheinend dort gecampt. Vorher sind sie noch alle - für einen sehr kurzen Moment - ins eiskalte Wasser gesprungen.


Um den See kann man auch herumgehen,
allerdings ist das streckenweise eine ziemlich matschige Angelegenheit.





Ich finde dabei aber den ultimativen "Aussichtsfelsen" für mich :o)
Schön ruhig gelegen, nachmittags im Schatten, wunderschöne Aussicht:


Wobei ich beim Herumsitzen peinlich genau darauf achte,
mein Knie zu schonen!


Heute: Sternenklarer Himmel...
... und erste Versuche, dies auch mit der Kamera einzufangen:


Wären da nicht zwei eigenartige Typen auf der Wiese vorm Haus mit einer Kamera und einer Drohne (ja wirklich!) zugange gewesen, wäre ich ja nach draußen gegangen, um zu fotografieren... Aber das war mir dann doch zu seltsam.


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