27.11.2021 |
KW 47 / 2021: Grown so old... |
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have grown so old and so inflexible that we have outlived our usefulness? * * *
Hi! Heute habe ich gleich ein paar Ideen für die Einleitung: #1 Ich bin sehr spät dran! Bisher habe ich meinen Dienstagstermin (fast) immer eingehalten, aber diese Woche hat es nicht geklappt. Was einzig und allein damit zu tun hat, dass ich dieses Mal zum Zitat was schreiben wollte (habe mich zufälligerweise genau über dieses Thema in letzter Zeit mit Leuten unterhalten), aber nicht die Muße dafür hatte. #2. Das Jahr neigt sich dem Ende zu, seit gestern sogar mit winterlicher Einstimmung auf den Advent. Das hier ist schon der 48. - und somit siebentletzte (ist das ein Wort?) - Kalenderbeitrag. Tatsächlich ist das ein Projekt, das mir in diesem Jahr regelmäßig Spaß gemacht hat - im Gegensatz zu vielem anderen, das so vor sich hin passiert. Politik, Arbeit, Corona,... Bäh. #3. Vielleicht werde ich nächste Woche viel Zeit zum Lesen und Schreiben haben? Ein Kollege wurde positiv getestet (am Mittwoch schon, aber das Ergebnis kam erst heute!), und natürlich weiß niemand, ob jetzt eigentlich irgendwer in Quarantäne muss. Ich würde mich ja freiwillig melden, aber ich habe nicht den Eindruck, dass das irgendwen interessiert. Abgesehen davon, dass es jetzt eh wahrscheinlich schon zu spät wäre, ist der Gute doch noch tagelang anscheinend infiziert (aber symptomlos) herumgelaufen. Zum Thema: Nicht nur ich frage mich tatsächlich seit einer Weile, ob der momentane, speziell eingefärbte Frust (auch) etwas mit dem Alter und dem damit einhergehenden Verlust an Flexibilität zu tun hat, oder ob nicht doch die Ereignisse schon auch außergewöhnlich sind. Immerhin hat man nicht alle paar Jahre mal Pandemie, oder Weltuntergangsstimmung dank Klimawandel, oder Sorge um den sozialen Frieden aufgrund der immer größer werdenden Spaltung, die durch die neue Medienlandschaft ordentlich angeheizt wird. Wir sind seit mehr als 15 Jahren ständig im Krisenmodus: Finanzkrise, Eurokrise, Flüchtlingskrise, Klimakrise sowieso, und jetzt auch noch Pandemie. Oh, und vergessen wir die Regierungskrise nicht! Da baut man drauf, dass man in einem der reichsten und sichersten Länder der Welt lebt, und dann muss man erkennen, dass man von inkompetenten, machtgeilen Leuten regiert wird, die nichts auf die Reihe kriegen, außer sich selbst zu promoten. Und selbst das wäre ja noch erträglich (und für gelernte Zyniker nicht wirklich überraschend), würde man jetzt nicht auch noch eindrucksvoll vorgeführt bekommen, dass auch die dahinterliegende Beamtenschaft leider in hohem Maße durch Trägheit und Inkompetenz auffällt. Ich sag nur: • Terroranschlag! • Pandemiemanagement! • MA 35! • Datenchaos! Zu welchen Teilen kann man das Unbehagen den Umständen, was muss man dem Alter zuschreiben? Social Media und die Informationsflut sind wohl objektiv erkennbare Stressfaktoren, die es in dieser Form für meiner Vorgängergeneration in Bezug auf das Älterwerden auch nicht gab. Irgendwie habe ich schon den Eindruck, dass sogar jüngere Menschen sich manchmal "zu alt und unflexibel" für diese Welt fühlen. Aber vielleicht haben das die Generationen vor mir auch schon gedacht! Mich würde ein aktueller Text zu dem Thema aus psychologischer oder soziologischer Sicht interessieren. Persönlich: Falls es in den 2040er Jahren noch so etwas wie eine Pension geben sollte, und das Pensionsalter bis dahin nicht weiß-Gott-wohin angehoben wurde, dann habe ich noch sage und schreibe 21 Jahre zu arbeiten. Das heißt, ich bin noch lange nicht bei der Halbzeit, wenn man meine bisherigen tatsächlichen Arbeitsjahre zählt. Währenddessen rückt für einige meine Freundinnen jetzt die Pension tatsächlich langsam in greifbare Nähe: Natürlich ist das Pensionantrittsalter jetzt noch deutlich niedriger (60 Jahre statt 65), und dank Einrichtungen wie Altersteilzeit kann man den Weg subjektiv auch etwas verkürzen. Andere freuen sich, dass der Countdown jetzt nur noch einstellig ist. Immerhin. Für mich ist das alles unvorstellbar. Meine jüngeren KollegInnen in der Firma (in den frühen Zwanzigern) verdrehen nur die Augen, wenn ich ihnen vorjammere, wie lange es für mich noch ist, allerdings muss ich schon auch sagen: Auch wenn ich schon sehr früh angefangen habe, von der Pension zu reden, ist das in diesem Alter ein sehr abstraktes Konzept und mehr auch nicht. Da aber in den letzten Jahren die meisten langjährigen Kollegen in Pension gegangen sind und - wie schon gesagt - diverse Freundinnen jetzt tatsächlich in absehbarer Zeit ernst machen, ist das Thema viel präsenter geworden, aber... So nah und doch so fern! Dass in der Firma irgendwie Untergangsstimmung herrscht, hilft auch nicht unbedingt. Noch 21 Jahre? WTF? Übrigens: Das "Unentdeckte Land" im Titel ist eine Anspielung auf ein Shakespeare-Zitat. Hamlet meint damit den Tod (bzw. was danach kommt), im Film allerdings bezeichnet der klingonische General so die Zukunft. ___________________________________________ Das Kalender - Fotomotiv zeigt einen Schmetterling names "Waldbrettspiel". Vermutlich. |
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