09.03.2021

KW 10 / 2021: So you choose to exist here...

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Sisko: lt's difficult to be here,
more difficult than any other memory.
This was the day that l lost Jennifer.
Wormhole Alien: None of your past
experiences prepared you for this consequence?
Sisko: l have never figured out
how to live without her.
Wormhole Alien: So you choose to
exist here... It is not linear.
Sisko: No. It is not.
* * *


Star Trek - Deep Space Nine: 1x01 "Emissary" 1993-1999
dt. Star Trek - Deep Space Nine: 1x01 "Der Abgesandte"
Avery Brooks (Commander Benjamin Sisko)
Commander Sisko tritt in Kontakt mit Lebewesen, die Zeit nicht als gerade Linie erleben wie wir. Er versucht, ihnen das Konzept linerarer Zeit zu erklären anhand des Prinzips Ursache - Wirkung.


"Star Trek - Deep Space Nine": Meiner Meinung nach das beste Star Trek aller Zeiten. Immer noch.

Im Pilotfilm lernen wir unter anderem Benjamin Sisko kennen, der in einer Weltraumschlacht seine Frau Jennifer verlor und seither Sohn Jake alleine großzieht. Er wird auf eine Raumstation am anderen Ende des Quadranten versetzt und spielt desillusioniert mit dem Gedanken, Star Fleet zu verlassen.

Da trifft er auf die "Wurmlochwesen", die unsere Art der Existenz (= lineare Zeit) für gefährlich halten, da wir quasi blind durchs Leben tappen und nicht wissen können, was die Konsequenzen unseres Handelns sind.

Benjamin Sisko hingegen besteht darauf, dass uns gerade dieser Umstand besonders vorsichtig macht, da wir wissen, dass wir mit eben diesen Konsequenzen leben müssen und nicht rückgängig machen können, was wir angestellt haben.

Irgendwie haben beide Recht, leider gibt unsere momentane "Erfolgsbilanz" eher den Aliens recht. Gerade wenn es um langfristige Konsequenzen geht, hapert es bei der Weitsicht.

Im Lauf dieser Sequenz, die visuell so dargestellt wird, dass Sisko chaotisch von einer Erinnerung zur nächsten springt, wird deutlich, dass er immer wieder bei derselben Stelle landet: Der Erinnerung an den Moment, als das Raumschiff getroffen wird und er seine tote Frau zurücklassen muss.

"Warum bringt ihr mich immer wieder hierher zurück?" fragt er. "Nicht WIR bringen DICH hierher, DU bringst UNS hierher", antworten die Aliens. Und so helfen sie ihm zu verstehen, dass er in der Vergangenheit hängengeblieben ist, was aber entegegen unserer Natur ist, weil wir eben in einer Zeitlinie existieren: Wenn wir einen Augenblick durchschritten haben, ist er vorbei - das ist das Wesen der linearen Zeit.

Ich finde das sensationell gut umgesetzt, denn es macht sichtbar, was passiert, wenn wir ein Trauma erleben: Ein Teil von uns bleibt in einem bestimmten Moment stecken, während sich die Welt weiterdreht.

Aus dem selben Pilotfilm stammt übrigens auch eins meiner Lieblingszitate: "Niemand kann dir geben, was du dir selbst verwehrst. Du musst Lösungen suchen, die aus dem Inneren kommen." (Kai Opaka)

Man kann auch einen Bogen schlagen zum Thema der KW 08: Was ist real (JETZT) und was findet nur in meinem Kopf statt (Vergangenheit, Zukunft)?

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Das Kalender - Fotomotiv zeigt eine Schwebfliege, eins meiner Lieblingsinsekten. Machen ein etwas nervtötendes Geräusch, sind aber ansonsten total cool:

Sie können in der Luft "stehenbleiben". Sie beherrschen die Kunst des Tarnens und Täuschens (sehen aus wie Wespen). Sie sind neben Bienen die wichtigsten Bestäuber. Viele Arten sind "Wanderinsekten" und überqueren dabei die Pyrenäen bzw. Alpen!


 
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