23.09.2018

Bits & Pieces #29: Herbstbeginn

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Es ist soweit: Relativ synchron mit dem Wetterumschwung und offensichtlichen Veränderungen in der Natur haben wir heute auch den astronomischen Herbstbeginn.

Meine Weissagung, dass im September alles ruhiger wird, ist nicht eingetreten, ganz im Gegenteil. Und trotzdem bin ich in Versuchung, für den Oktober eine ähnliche Prognose zu stellen.

Man wird sehen.

#1. Bücher

Ich bin/war am Überlegen, ob ich nicht Buchbesprechungen bzw. -empfehlungen zu einem wiederkehrenden Feature machen möchte, aber ich glaube nicht, dass ich mich dazu regelmäßg genug aufraffen kann.

Daher zwei kurze Nennungen:

"The Patterning Instinct" von Jeremy Lent:

Der Autor unternimmt einen ausführlichen Streifzug durch die Geschichte verschiedener Zivilisationen (vor allem der römisch-westlichen Welt und der chinesisch-östlichen) und versucht zu erklären, warum nicht die Chinesen einst Amerika entdeckten eroberten, obwohl sie technisch wesentlich weiter waren als die damaligen europäischen Mächte und vor allem, warum wir heute am Rande des Abgrunds stehen.

Jeremy Lent identifiziert grundlegende Prinzipien unserer Kultur, zum Beispiel den westlichen Dualismus, das Prinzip der "Herrschaft über die Natur" und "Natur als Maschine" als antreibende Faktoren.

Am Ende des Wälzers (fast 600 Seiten, davon etwa 1/5 Anmerkungen und Literaturhinweise) gibt es auch einen Ausblick auf mögliche Zukunftsszenarien.

Ein schwerer Brocken, der sich teilweise etwas in die Länge zieht (sooo detailliert interessieren mich chinesische Dynastien dann auch wieder nicht!), aber dann doch überraschend schnell gelesen und leicht verständlich war.

Leider bis dato nur in Englisch verfügbar, abgesehen davon empfehlenswert.


"F*** you very much" von Danny Wallace:

Danny Wallace schreibt ansonsten vor allem Komödien, wie beispielsweise "Yes Man". Hier versucht er zu ergründen, warum der Umgangston nicht nur online, sondern auch im realen Leben immer rauer zu werden scheint. Sogar im höflichen England!

Das Buch ist lustig geschrieben, enthält einige sehr interessante Erklärungen (beispielsweise warum es viel schwieriger ist, in öffentlichen Verkehrsmitteln bei einseitigen Telefonaten wegzuhören als bei sich unterhaltenden Sitznachbarn) und anscheinend gut recherchiert.

Interessant: Es ist zwar schon einige Wochen her, dass ich das Buch gelesen habe, aber trotzdem auffällig, dass ich mich nicht mehr an den springenden Punkt oder die Schlussfolgerung des Ganzen erinnern kann. Heißt das nun "noch einmal lesen" oder "doch nicht signifikant genug"?

Auch dieses Buch gibt's leider nur auf Englisch...


#2. Firma

Derzeit geht es ein wenig drunter und drüber, und dass ich mittendrin bin im Geschehen schlägt sich nicht nur auf Blutdruck, Pulsfrequenz und Stundenbilanz, sondern auch auf die Qualität und Dauer meines Schlafes.

Was kein Dauerzustand sein kann.

Aufgrund einer bislang fehlenden Einteilung von... praktisch allem (Personaleinteilung, Schulungspläne, Urlaubsvereinbarungen,...) habe ich jetzt einseitig ein paar freie Tage in der ersten Oktoberwoche angekündigt, abhängig davon, wann ich mit dem aktuellen Schrank fertig werde.

Schau ma mal.


#3. Ausblick

Es gibt einige Themen, bei denen ich eigentlich "Baselines" finden und festlegen wollte (siehe Jahresbeginn), was ein wenig unter die Räder gekommen ist. Ich werde einen Modus finden müssen, der langfristig funktioniert, irgendeine Form von "work/life" - balance: Entweder on/off (Auszeiten) wie gehabt, was mir mehr liegt, oder in einem wie auch immer gearteten Alltag.

Und eine neue Frage drängt sich mir zunehmend auf: Wenn man jemand ist, der äußerlich ein Landmensch ist (Umgebung, Natur), innerlich aber ein Stadtmensch (soziales Umfeld), was dann?


#4. Bogenschießen

Zum Abschluss eine erfreuliche, wenn auch kuriose Nachricht: Letztes Wochenende fand bei unserem noch jungen Bogensportverein das erste Vereinsturnier statt, mit insgesamt 18 Teilnehmern, davon 6 in der Damenklasse.

In der ich dann die meisten Punkte erschießen und somit den ersten Platz erringen konnte! Unverhofft kommt oft!

Und das bei nur 3 oder 4 mal "üben", was sehr schade ist, weil das ganze Zeug ja auch Geld gekostet hat und ich es nicht entsprechend nutze. Außerdem fehlt natürlich die Routine.

Wie sich aber herausgestellt hat, sind die Fanatiker eher bei den Männern zu finden - in der Gesamtwertung verliere ich mich ziemlich genau in der Mitte. Naja, und der Ehrgeiz fehlt mir halt auch: Meine Turnier- und Vereinsambitionen habe ich mit der Reiterei ausgelebt.



 
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