Mitten drin in der Pastellkreiden - Mania bekam ich auch Lust, mich wieder einmal an Daisy zu versuchen.... Auf dem neu bestellten "Canson Mix Media" - Papier.

Es hat sich schnell gezeigt, dass mir das Material nicht so zusagt, und ich habe mich schon bald beim schnell-übers-Papier-schmieren ertappt.

Interessanterweise sah das Pferd auf der Zeichnung schon im Frühstadium aus wie Daisy - und sehr lebendig noch dazu!


Der Plan war eigentlich: Die "Grundierung" fertig machen, danach einmal mit dem Fixierspray drüber, der macht die Oberfläche etwas rauer, und danach mehr Details.

Allerdings gefiel mir das "halbfertige" Bild so gut, dass ich beschloss, es dabei zu belassen...

"Krushan Ibn Kantar" - was für ein Name! Und es gab dieses Pferd wirklich!

Ich habe ihn seinerzeit aus dem "Araber Journal" abgemalt (mit hundsordinären Wasserfarben!), was damals anscheinend ein beliebtes Hobby von mir war. Araber sind aber auch ganz wunderbare Kreaturen:
Wenn ich mir die Bilder so ansehe, bin ich ein wenig überrascht, wie gelungen die damals schon waren. Wenn ich mich richtig erinnere, war Krushan derjenige, bei dem mir wirklich der Knopf aufging, wie man so schön sagt. Und während ich keine Ahnung habe, was aus all diesen Bildern geworden ist (leider habe ich auch keine brauchbaren Fotos oder Scans mehr), hängt Krushan jetzt im Original in meiner Wohnung...

Dieses Bild hätte ich nicht in die Galerie aufgenommen, hätte ich nicht gestern beim Entrümpeln zufällig in einem Wendy(!)-Heft des Jahres 1992 das Original dazu gefunden:

Dieses Bild ist riesig. Das Papier, das ich normalerweise verwende, ist 36x48cm groß. Für Blacky musste ich Papier besorgen, das 4x so groß war (70x100cm).

Und dann fingen die Probleme erst so richtig an - ich habe es an anderer Stelle schon gesagt: Menschen zu zeichnen ist frustrierend. Und in diesem Fall war ich noch nicht einmal mit dem Pferd so richtig zufrieden, trotz der vielen Stunden, die ich investiert habe. Aber ich wurde für die Mühe bezahlt, immerhin.

Ich hatte schon zuvor hin und wieder aus Jux und Tollerei Dinge an die Wand gemalt, aber noch nie ein "ernsthaftes" Portrait. Glücklicherweise konnte mir Besitzerin Barbara einen Beamer zur Verfügung stellen, mit dessen Hilfe ich die Proportionen auf der Wand skizzieren konnte. Das tückische an der Wandmalerei ist, dass der Untergrund die Farbe sofort aufsaugt, was Verläufe schwieriger macht und außerdem viel mehr Aufwand an Material und Pinselstrichen erfordert. Außerdem konnte ich nicht mit meinen geliebten vermalbaren Stiften arbeiten, sondern war rein auf Wasserfarben angewiesen.

Trotzdem klappte das Vorhaben ganz gut, nur das Horn wurde irgendwie immer größer und größer. Und eins geht auf der Wand überhaupt nicht (außer generell neu ausmalen): Korrekturen vornehmen. "Was liegt, das pickt."

Ich weiß nicht genau, warum - aber dieses Bild ist eins meiner absoluten Favoriten. Ich weiß, dass mir die Details vom Zaumzeug sehr gefallen, aber daran allein kann es wohl nicht liegen. Auch nicht daran, dass das Pferd an und für sich so besonders schön wäre...

Möglicherweise liegt es an Licht und Schatten und dass dadurch der Kopf besonders plastisch/dreidimensional wirkt.

Es ist seltsam, aber irgendwie weit verbreitet, dass man etwas Bestimmtes für alle möglichen Menschen macht, aber nicht für sich selbst. So erging es mir ein wenig mit einem Portrait von Daisy. Ewig lang hatte ich keins, irgendwann (2003) habe ich mich dann hingesetzt und recht halbherzig eines gemalt, und die linke Version war das Ergebnis:


Erst ein Jahr nach ihrem Ableben 2011 habe ich das angefangene Werk dann noch einmal hergenommen und so aufbereitet, wie ich es für andere tun würde. Jetzt kann man das auch getrost an die Wand hängen.

Jänner 2009 in England - Jackie nimmt mich mit zu sich nach Hause und lässt mich mit ihren Shetlandponies Kutsche fahren. Es war soooo kalt! Aber sehr lustig.

Zum Dank dafür und als Andenken habe ich ihr das Bild gemalt, worüber sie gesagt hat es "may well be my best work yet". Aber gut, sie ist "biased" - immerhin sind es ihre geliebten Ponies.

Wer die ganze Wahrheit hinter dem Bild sehen will, möge auf diesen Link klicken: Nicht lachen!

Nach all den (Pferde-)Gesichtern war es mir ein echtes Bedürfnis, endlich einmal ein "Actionbild" zu zeichnen. Ich habe mir dafür extra ein größeres Papier besorgt (45 x 61cm) und lange im Internet nach einem passenden Motiv gesucht.

Das war schwieriger als erwartet, ehrlich gesagt: Ich wollte ein Pferd, das kraftvoll aus dem Bild "rauskommt", möglichst keinen Rappen oder Schimmel, nicht zuviel Mähne und hätte eigentlich einen Schecken bevorzugt.

Dass ich wieder bei einem Araber gelandet bin, ist dann doch auch kein Zufall - da hat es mich schon immer am ehesten hingezogen...

Khadraj NA konnte mich schließlich überzeugen, und 10 Stunden später war das Bild fertig gezeichnet/gemalt!

Dieses Bild ist aus der ersten, ziemlich verhauten Donald-Zeichnung entstanden.


Irgend etwas stimmte hier mit den Proportionen ganz und gar nicht, und anstatt sinnlos herumzureparieren, entschied ich mich dann bald, es neu zu versuchen.

Da aber speziell das Auge bei der verhauten Variante sehr gut gelungen war, wollte ich diese Zeichnung nicht wegschmeißen.


Daher habe ich mit den frisch eingetroffenen Pastellkreiden herumexperimentiert, und am Ende kam der "Weideunfall" heraus.

Ich hatte kein Ziel, aber ungewollt wurde die Mähne immer mehr. Und mehr. Und mehr...


Einen gewissen Charme kann man diesem Weideunfall nicht absprechen, oder?

Dieses Bild der beiden Paint Horses ist mein erster Versuch, nur mit Pastellkreiden zu malen. Das verwendete Papier war wohl zu rau, aber abgesehen davon bin ich selber ganz baff:

Es wirkt um einiges realistischer, und ich hab' nur etwa halb so lang dafür gebraucht!

Original: Paint Horse Journal