31.12.2022 |
Rückblick 2022 |
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Alle Jahre wieder... (Haben wir dieses Jahr gar nicht unterm Christbaum
gesungen, fällt mir gerade auf!)![]() So ein wenig haben wir (alle? Oder hat sich nur mein Weltbild verrückt?) nach dem Übergang 2019/2020 die Unschuld verloren, was Jahresrück- und ausblicke betrifft. Wenn ich mir die Beiträge davor anschaue, sind sie einerseits von eher abstrakten globalen Gedanken und Sorgen geprägt und andererseits von privaten Vorhaben und Ereignissen. 2020 wurden aus "abstrakten globalen Sorgen" (zB Klimawandel, Umweltzerstörung, Trump und die Demokratie,...), die zwar auch dringlich, aber doch weit weg waren, plötzlich sehr konkrete Probleme: Covid, Korruption in der österreichischen Politik, Krieg vor der Haustür und die damit verbundenen Auswirkungen, die wir im Detail noch nicht abschätzen können. Vor 2020 hatte die Planung des persönlichen Lebens recht wenig mit globalen Ereignissen zu tun, seit 2020 ist das Gegenteil der Fall, zuerst unmittelbar durch die Pandemie-Einschränkungen, jetzt mehr oder weniger direkt durch den Krieg und die wirtschaftliche Unsicherheit (Arbeitsmarkt? Inflation?), die damit einhergeht. Wie dem auch sei... ⧉ 1. Müde Der letzte Jahresrückblick war vor allem durch Müdigkeit geprägt, und wenn ich das Jahr Revue passieren lasse, war das ein passendes Omen. Mitte Feber bin ich eine massive Schlafstörung gerutscht, deren vorrangiges Feature war, dass ich jeden Tag um 4:00 morgens wach wurde und nicht mehr einschlafen konnte. Egal, wann ich eingeschlafen war, und auch das war oft erst sehr spät, und selbst dann war kein Durchschlafen bis zumindest 4:00 Uhr sicher. Es begann ein paar Tage VOR Kriegsausbruch in der Ukraine und wurde erst irgendwann im April ein wenig besser, richtig sanieren konnte ich mich aber erst, nachdem ich die richtige Anwendung von "Calmaben" herausgefunden hatte. Diese kleine Pille würde ich definitiv als die nützlichste Entdeckung 2022 definieren, denn mit ihr hat sich die lebenslange Besorgnis um ausreichend Schlaf ein wenig gelegt: Wann immer ich ein paar Tage lang entweder nicht einschlafen kann oder viel zu früh aufwache, gönne ich mir eine Nacht voll Calmaben-Schlaf, und dann schaut die Welt gleich wieder anders aus. Falls jetzt wer glaubt, ich wäre süchtig nach Schlaftabletten geworden: Ich nehm' die nicht regelmäßig, im Schnitt 2x pro Woche, aber in Wahrheit sehr ungleich verteilt, je nachdem, ob ich eine Schlafstörungsphase habe oder nicht. Auf jeden Fall bin ich sehr vorsichtig, denn ich will nicht, dass sie irgendwann NICHT mehr wirken, falls jemals ein Gewöhnungseffekt einsetzt. ⧉ 2. Klimaticket Ich hatte tatsächlich meinen "Klimaticketurlaub" gemacht, zahlreiche Fotos davon gibt's im album zu bestaunen. Ljubljana war mein erstes Ziel und hat mir ausgesprochen gut gefallen. Ich habe die Stadt seither noch ein zweites Mal besucht, ihr verleihe ich hiermit den Titel bereicherndste Entdeckung 2022. Gleichzeitig habe ich leider ein wenig die Freude am Zugfahren verloren, was auch mit den immer voller werdenden Zügen zu tun hat. Ich freu mich ja, wenn Leute vom Auto in die Bahn umsteigen, aber ich hoffe doch sehr, dass unsere ÖBB es schaffen, auf die gesteigerte Nachfrage so zu reagieren, dass wir nicht eine Deutsche Bahn 2.0 werden. Gruselig. ⧉ 3. Geld Es ist die erstaunlichste Erkenntnis 2022: Geld war/ist überhaupt kein Thema bei mir. Meine Miete wurde zwar inzwischen schon 5 oder 6x erhöht, ich zahle jetzt fast € 60,- mehr als noch vor 1 ½ Jahren, allerdings habe ich sowohl von der Heizungs- als auch von der Stromabrechnung so viel Geld zurück bekommen, dass es die erhöhte Miete fast wettmacht. Außerdem habe ich sowohl für Essen als auch für Haushaltsartikel weniger ausgegeben als im Jahr davor, der bei weitem größte Posten war "Spenden", was mit deutlich mehr als einem Monatsgehalt zu Buche schlägt, und auch der Urlaub war nicht billig. Trotzdem: Am Ende des Jahres ist deutlich mehr auf dem Konto als am Beginn. Natürlich spielen da der Klima/Teuerungsbonus, der Energie-Gutschein und eine kleine aber feine Prämie (Arbeit) auch eine Rolle, aber nicht entscheidend. Also bei mir ist die Inflation nicht angekommen. Oder ich habe einen eingebauten automatischen Anpassungsmechanismus, denn bewusst Geld gespart habe ich nicht. ⧉ 4. Arbeit Den Mangel an erfahrenen Kollegen werden wir mit Lehrlingen wettmachen, zumindest so die Theorie der Chefetage. Blöderweise muss denen auch jemand etwas beibringen, was Zeit, Nerven und Geduld kostet, und wie sich schon 2021 herausgestellt hat, bin ich eine der wenigen, die das alles auch aufbringen kann/will. Allerdings gibt's mittlerweile ohnehin nur noch 2-3 FacharbeiterInnen, die sich um 5 Lehrlinge kümmern sollen, also selbst bei optimalem Einsatz geht sich das nur schwer aus. Mein Arbeitsplatz ist also zur Lehrwerkstätte geworden, an den meisten Tagen komm' ich mir vor wie ein Jongleur mit zu vielen Bällen in der Luft. Dass Teenager nicht meine Lieblingskategorie Mensch sind, macht es auch nicht einfacher. Und vor ein paar Wochen habe ich festgestellt, dass mir das, was ich mir seit Monaten schon wünsche ("Könnte ich nur mal wieder in Ruhe einfach meine Arbeit machen!"), auch keinen Spaß mehr macht. Oh - oh. Das ist möglicherweise die tiefgreifendste Erkenntnis 2022. ⧉ 5. Freizeit Leider führt bei mir Stress bzw. Frust in der Arbeit dazu, dass ich mich in der Freizeit zu gar nichts aufraffen kann, denn das Letzte, was ich dann brauchen kann, sind mehr Menschen. Ich war also überhaupt nie wandern dieses Jahr, was eine traurige Premiere ist, seit ich in die Obersteiermark gezogen bin. (Das ist eine deprimierende Entwicklung im Jahr 2022.) Ich war ein paar Mal Bogenschießen, vor allem, nachdem ich herausgefunden hatte, dass es diesen Sommer erstmals regelmäßigen Busverkehr in die fragliche Gegend gab. Viel Zeit (zu viel?) habe ich natürlich wieder vor dem Computer bzw. im Internet verbracht, wo sich allerdings im Lauf des Jahres klar herauskristallisiert hat, was mich wirklich interessiert und umtreibt, und wofür ich absolut keine Geduld und keine geistigen Kapazitäten mehr habe. Meinen podcast-feed habe ich halbiert in den letzten Wochen. (Österreichische Innenpolitik beispielsweise habe ich aufgegeben, da sind echt Hopfen und Malz verloren. Mit Umwelt- und Klimathemen geht es mir ähnlich, das wird nichts mehr, die nächste Wahl und ewiges Wirtschaftswachstum werden IMMER Vorrang haben.) ⧉ 6. Bücher Im Verhältnis zu anderen Jahren habe ich weniger Bücher gelesen, vor allem im letzten Quartal 2022. Allerdings habe ich derzeit - untypischerweise - ein paar Zeitungen/Magazine abonniert, was auch Zeit frisst. Trotzdem hat sich die Anzahl der "noch zu lesenden Bücher" etwas verringert, denn dieses Jahr war ich tatsächlich beim Bücherkauf etwas disziplinierter. Alles in allem eine irrelevante Beobachtung 2022. Was also bleibt zu wünschen für das kommende Jahr? Wäre nett, wenn sich 2023 all das, was sich in den letzten Jahre an Problemen angehäuft hat, in Wohlgefallen auflösen würde. Aber das ist wahrscheinlich zu viel verlangt. Trotzdem:
ALLES GUTE FÜR 2023! * * * * * * * |
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