05.07.2017

Gaal - Gr. Ringkogel - Sundlsee - Ingering II (04.07.2017)

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  Gähn. Nachdem ich mich am Montag bereits umsonst um kurz nach 5:00 Uhr aus dem Bett gequält hatte (das Wetter war dann doch nicht so prickelnd!), wurde es an diesem Dienstag dann doch ernst: Wieder einmal um 5:40 aus dem Haus zum Bus. Dieses Mal: Endstation Gaal, und von da aus über den Kirchensteig zum Ringkogel und über den Sundlsee wieder retour.

Ich bin diesen Weg 2012 schon einmal gegangen und hatte ihn in sehr positiver Erinnerung - daher hat er mir auch keine Ruhe gelassen, auch wenn ich so lange Gewalttouren eigentlich nicht (mehr) machen möchte. Und dann wurde daraus der bescheidenste Trip EVER - zumindest die erste Hälfte...


Kaum aus dem Bus raus, geht's gleich mit einem sehr steilen Anstieg los - der netterweise aber sehr schön ausgeschnitten und gepflegt war. Bis auf ein ca. 5m langes (kurzes) Stück, bei dem ich beinah' auf die Go... fiel und mir eine Zecke einfing (trotz Spray), die ich aber glücklicherweise gleich von der Hose fischen konnte.


Kaum aus dem Wald draußen, sah ich zwei Hasen über die Wiese hoppeln - über die Rinderweide, um genau zu sein. Und entlang des Weges lagen sie auch, die Rinder. Stiere, nehme ich an: mit Nasenring! Mir waren die Viecher ja noch nie geheuer, und die vermehrten Berichte über Zwischenfälle haben mich auch nicht gerade beruhigt.

Also habe ich kurzerhand beschlossen: NO WAY! und bin quer durch die Wiese, um die Weide außen am Zaun entlang zu umrunden. Dabei wäre ich fast auf einen Fuchs getreten! Okay, das war übertrieben - aber der schreckte nur wenige Meter vor mir auf und flüchtete. (Füchse sehe ich hier öfter als Hasen, man glaubt es kaum!)

Dieser erste kleine Umweg war dann doch recht umständlich, ich fand dann aber doch unversehrt zum Weg zurück - hatte vorher aber noch eine Begegnung mit einem Reh! Also hier sagen sich wirklich Fuchs und Hase (und Reh) Gute Nacht!


Und ab da wurde es dann wirklich nervtötend, denn der (neue?) Weg führt immer wieder durch hohes Gras, meistens auf verlassenen (Holz-) Wegen, und obwohl ich immer wieder auf den alten Hohlweg ausgewichen bin, der leider mit abgeschnittenen und liegen gelassenen Ästen fast unpassierbar gemacht wurde, habe ich mir sage und schreibe weitere 6 (in Worten: sechs!) Zecken entfernt.

Das ging soweit, dass ich mich irgendwann auf den Boden setzte und nach und nach fast ganz auszog, um meine Kleidung systematisch zu durchforsten - nachdem ich eine Zecke in der Hosennaht versteckt fand! Diese elendigen Viecher!

Ich bin selbst ganz überrascht, aber es sieht so aus, als hätte ich wirklich alle erwischt.

Ich hab' ja eine Theorie, warum die so leicht immer weiter nach oben (Höhenmeter) wandern können - ja, der Klimawandel mag sie treiben, aber wir Menschen schlagen ihnen ja geradezu Schneisen durch den Wald, die sie nutzen können: Die verlassenen Forstwege, die schnell zuwachsen, sind geradezu ideal.

Tja, und dann, eh schon genervt: Eine Riesenbaustelle, oder besser gesagt ein Schlachtfeld mitten im Wald, kreuz und quer Wege mit tiefen Furchen von schwerem Gerät. Und keine Markierung mehr zu sehen. Na viel Spaß dabei, den Weg wieder zu finden!


Fast 2 ½ Stunden unterwegs (gefühlt vier!) -
und ich bin immer noch nirgends...


Da bin ich eine zeitlang herumgeirrt, und gerade als ich beschlossen hatte, den erstbesten Forstweg zu nehmen, der mich hoffentlich zurück ins Tal führt, wenn nicht bald irgendwo ein Markierung auftaucht, stieß ich auf DAS:


Wegweiser! :o)


Ab da wurde es dann ein wenig besser, auch wenn das Wetter nicht so richtig mitspielte: Sehr grau in grau, relativ kühl, vor allem wenn der Wind zulegte, was er in unregelmäßigen Abständen auch tat - ich blieb wohl 10x stehen, um die Kleidung anzupassen (Jacke an, Jacke aus, Hemd an, Hemd aus, Kopftuch an, Kopftuch aus,...).

Ich bin ja kein Fan davon, wenn mir die Sonne auf den Kopf knallt, aber das war auch lästig.


Nach 3 ½ Stunden erreiche ich endlich die Baumgrenze!


Und eine weitere Stunde später den Großen Ringkogel (2.277m):


Da halte ich mich überhaupt nicht auf,
denn eigentlich will ich zum See!





Da runter nämlich: Sundlsee (1.989m)


Den nächsten Gipfel (Pletzen, 2.345m) lasse ich links liegen
(im wahrsten Sinn des Wortes), und...


... mache mich an den doch recht steilen Abstieg!



Gämsen!



Enzian!



Mittlerweile traut sich sogar die Sonne zwischendurch raus:





An eins kann ich mich noch gut erinnern:
Hier gab's damals Kaulquappen!


Mehr Kaulquappen!


Äh... Okay.


Zwei Verfolgerinnen im Nacken:


Hier mach' ich kurz Pause, so idyllisch:



Mit mittlerweile schon ächzenden Füßen geht's dann aber weiter -
bei strahlendem Sonnenschein!



"Wetterseite" - ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte!



Und... Stiere stehen am Weg herum! Natürlich.
Sie ignorieren mich komplett. Zum Glück.


Memento Mori...



Ohne Worte.


Als Kontrastprogramm zum Anstieg besteht dieser Weg
ausschließlich aus einem offensichtlich viel befahrenen Wirtschaftsweg.


Keine Zecken. :o) Wenig Schatten. :o(


Da absehbar ist, dass ich den Bus um 15:30 Uhr nicht mehr erwische,
den um 17:30 aber locker, fange ich an zu trödeln...


Also: Kamera raus!


Wuff?





Blindschleiche? Tot. Keine sichtbaren Beschädigungen...

Der Käfer war aber witzig: Krabbelte total hektisch um den Körper herum, dann drüber, fiel runter, zappelte eine Weile am Rücken, drehte sich wieder gerade - und verharrte dann regungslos. Als ob er doch zur Besinnung gekommen wäre: Zuerst nachdenken, dann loskrabbeln!


Und... Wow!




Zu folgendem Kollegen hab' ich auch eine Geschichte: Der saß auf einer Blüte, aber bevor ich noch zoomen und knipsen konnte, flatterte er davon - wie so oft. Dieser Schmetterling aber flog um mich herum, fünf oder sechs mal, ganz eng. Und dann setzte er sich auf den Asphalt direkt vor mich.

Ich konnte in aller Seelenruhe knipsen, sogar ziemlich nah drangehen - und erst als ich einen Schritt zurück machte, flog er davon. Eine Schmetterlings - Diva? Fotografiere mich, ich bin so schön? Oder Mitleid mit mir?








Und auch auf dem Berg oder mitten im Wald ist es nie wirklich still:
Immer brummt irgendwo über einem ein Flugzeug...





Ingering - wie man sieht ein sehr natürlich belassener Bach...


Nach insgesamt 9 ½ Stunden bin ich dann endlich am Ziel!


Also, fast. Da ich ja noch knapp 1 ½ auf den Bus warten muss, gehe ich noch die letzten Kilometer bis zum Spar, und danach weiter zur Bushaltestelle bei der Feuerwehr - da kann man gut im Schatten sitzen und warten...

Mittlerweile tut mir von den Hüften abwärts wirklich schon fast alles weh. Aber gut, habe ich das auch abgehakt. Ab jetzt konzentriere ich mich auf die Alte-Leute-Touren... Ächz.


Und auch dieses Mal wieder ein paar ausgewählte Bilder in High Quality (öffnen im Popup-Fenster 1280x800 Pixel):


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