09.06.2015

Wanderung Kathal ⇒ Sabathyhütte ⇒ Obdach

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  Ein sonniges, trockenes, heißes Wochenende war vorausgesagt - eine Gelegenheit, die ich nutzen musste.

Ausverkaufte Quartiere (dank irgendeiner Veranstaltung am Ring und des verlängerten Wochenendes) zwangen mich, auf Plan B auszuweichen, aber ich habe es trotzdem endlich mal wieder "rauf" geschafft!


Tag 1 (Sa, 06.06.): Kathal ⇒ Sabathyhütte

Kathal. Klingt komisch, ist aber so. Ein Ortschaft nämlich, kurz vor Obdach. Dahin bin ich mit dem Bus gefahren, und von dort aus ging's per pedes den Berg hinauf. Kathal liegt ungefähr auf 800m Seehöhe, die Sabathyhütte auf 1.620m.

Bei einer Streckenlänge von gut 10km also insgesamt nicht so dramatisch, im Vergleich zu manch anderen Gewaltmärschen aus der Vergangenheit. Wäre da nicht diese Affenhitze gewesen und die traurige Tatsache, dass ich recht lange Wegstücke in der prallen Sonne dahinschlurfen musste.

Gestartet bin ich um 8:45 Uhr von der Bushaltestelle.




Mit der Maus da stimmte irgendwas nicht, die hat sich durch mich überhaupt nicht stören lassen. Blind oder derrisch, ich weiß es auch nicht.


Auf knapp 1.300m die Ortschaft "St. Wolfgang" - mit einer großen Solaranlage und Blick auf den Zirbitzkogel.



Da weist mir einer den Weg - zu einem Zeitpunkt, wo's mich schon nicht mehr so freut. Es ist heiß, die Sonne brennt mir auf den Schädel, und ich mach' mir langsam Gedanken, ob ich mich nicht doch schon früher mit Sonnencreme einschmieren hätte sollen.

Vor 2 Wochen hatten wir noch Schneefall hier oben, und jetzt sowas! Plötzlich mehr als 30°C ist dann schon etwas heftig. Und dann dieser Fliegenschwarm, der mich begleitet!


Nach der frustrierenden Erfahrung, in der prallen Mittagssonne eine Skilifttrasse entlang bergauf klettern zu müssen, komme ich um 12:00 Uhr bei der Hütte an. Mich zieht's aber nicht zum Mittagstisch, sondern unter die Dusche!

Und dann die erfreuliche Überraschung: Ich habe ein 13-Bett-Zimmer ganz für mich allein! :o)


Zwei Stunden später habe ich mich einigermaßen erholt, außerdem ist es bei der Hütte nicht so richtig gemütlich, daher mache ich mich noch einmal auf die Socken - die Gegend erkunden.


Mich zieht's in Richtung Baumgrenze, die ich nach weiteren 300 Höhenmetern auch erreiche, dieses Mal aber mit zahlreichen Pausen an Bächen, auf Felsen und in Baumwurzeln.









Auf dem Rückweg zur Hütte komme ich ein wenig vom Weg ab erforsche ich einen neuen Weg und bin pünktlich zum Abendessen gegen 18:00 Uhr wieder da. Nu' reicht's aber wirklich!




Tag 2 (So, 07.06.): Sabathyhütte ⇒ Obdach
über Rothaide, Waldheimhütte und St. Anna



Um 9:00 Uhr mache ich mich wieder auf den Weg, dieses Mal aber nicht unter einer brütend heißen Sonne. Es ist leicht bewölkt und windig, also insgesamt angenehmer als am Vortag.


Die Strecke ist gut zu gehen: Zwar geht es insgesamt etwas bergauf (1.900m), der Weg schlängelt sich aber angenehm dahin.




Der ganze Weg ist ein einziger Augenschmaus: Bunte Blümchen, grüne Bäume, Schmetterlinge, Gebirgsbäche,... Wunderschön!



Die Fliegen nerven allerdings wieder: Es ist zeitweise schwierig, ein Foto zu machen, ohne dass sie einem das Motiv verschandeln:






Und da ist auch schon die Rothaidenhütte, von nun an geht's bergab.



Und ich kann's kaum glauben, der Szenerie wird immer ent- und verzückender! Zuerst ein plätschernder Gebirgsbach, dann ein Meer aus Almrausch und schließlich ein uralter Nadelwald.




Hier ist die Atmospähre plötzlich ganz anders - stiller. Der Bach plätschert nicht, er gurgelt leise und ist ziemlich vermoost.



Und diese Mini-Wespen-Wasauchimmer (Schwebfliege?) haben es auf meine Uhr abgesehen:


Um die Mittagszeit bin ich bei der Waldheimhütte, wo auch der Teufel los ist, und damit hat auch der bezaubernde Teil der Wanderung ein Ende. Ein Kahlschlag, anscheinend für eine künftige Almwiese, präsentiert sich mir entlang des Weges.




Ein zufälliges Treffen mit Einheimischen bewahrt mich davor, die letzten Kilometer wieder einmal auf einer Asphaltstrasse dahinmarschieren zu müssen - sie zeigen mir die Abkürzung quer durch den Wald.


Nach etwa 15km und insg. 6 Stunden Dahinschlendern bin ich in Obdach angelangt.



Weil ich mich nicht mit Zum-Bus-Hetzen (noch dazu am Sonntag!) herumschlagen und außerdem mir eh schon lange mal Obdach ansehen wollte, habe ich mir hier auch ein Zimmer gemietet. Dieses Mal etwas luxuriöser:


Den Nachmittag verbringe ich mit ein wenig Herumspazieren, einem ausgiebigen Auffüllen der Reserven (Bauerntoast und Eis!) und ein wenig Im-Garten-Herumliegen.


Tag 3 (Mo, 08.06.): Obdach


Am Montag merke ich dann, dass ich jetzt eigentlich doch genug Kilometer in den Beinen habe, außerdem brennt die Sonne wieder vom Himmel und es ist heiß! Was bedeutet: I mog net mehr!


Trotzdem: Ich habe keinen Sonnenbrand, noch nicht mal im Gesicht oder am Hals. :o)



Obdach hat sogar ein "Arboretum"! (Und natürlich einen Waldlehrpfad, die sind einfach überall heutzutage.)


Der ganze Ort ist überraschend touristisch und irgendwie nobel. Alles pipifein hergerichtet und nett, keine renovierungsbedürftigen Häuser oder "Armenvierteln". Zumindest hab' ich nix dergleichen gesehen bei meinem zweistündigen "Sightseeing".




Dann reicht's aber auch, und ich verbringe die letzte Stunde während des Wartens auf den Bus damit, den kleinen Forellen (?) im Bach zuzusehen. Unglaublich, dass die im seichten Wasser überleben!


Auch im Bus ist es höllisch heiß, ich brauche gut 1 Stunde für die 22km: 25min Fahrt, 25min Warten, 20min Fahrt.

Aber schön war's, ich konnte der Versuchung widerstehen, doch noch auf den Gipfel zu kraxeln, und ich musste mich nicht irgendwohin hetzen. Das verbuche ich mal unter "Fortschritt". Schau ma mal, was das Jahr noch so bietet.


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